Ziele der Manuelle Therapie

Ziel ist es, schmerzhafte Störungen der Gelenksbeweglichkeit differenziert zu diagnostizieren und mit speziellen Gelenktechniken zu behandeln. Die unterschiedlichen Gründe für mangelhafte Gelenksbeweglichkeit sind folgende:

  • Eine geschrumpfte Gelenkkapsel. Dieses geschieht nach Ruhigstellung eines Gelenkes z.B. wegen einer Verletzung oder durch lange Bettlägerigkeit und der damit einhergehenden Unbeweglichkeit. Betroffen sind besonders Schulter- und Wirbelsäulengelenke. In der manuellen Therapie werden dann genau die Kapselanteile gedehnt, die verkürzt sind.
  • Verspannte und verkürzte gelenksumgebende Muskulatur. Dieses passiert nach Fehlbelastungen oder einseitigem Training. Die entsprechenden Muskeln oder -anteile werden entspannt und/oder gezielt auftrainiert.
  • Arthrotische Veränderungen des Gelenkknorpels. Ein Gelenk wird arthrotisch, wenn es zu wenig bewegt wird oder unter zu hohem Druck steht. In beiden Fällen wird zu wenig Gelenkflüssigkeit produziert und der Knorpel schlecht versorgt. Außerdem gleiten die Knorpelflächen zu schlecht aufeinander, es entsteht Reibung und der Knorpel wird auf Dauer geschädigt. Hier bringt die manuelle Therapie eine besondere Technik zum Einsatz, das parallele Gleiten unter Zug. Diese knorpelschonende Technik vermehrt die Bildung von Gelenkflüssigkeit, unterstützt die Ernährung des Knorpels und erweitert das Bewegungsausmaß.
  • Schmerzhafte Einengung eines Nervs. Durch Nervendehnungstests und Tastbefunde wird festgestellt, an welcher Stelle welcher Nerv unter welchen Umständen gedrückt wird.

Ein weiteres Ziel ist es, Sekundärstörungen, besonders von Wirbelsäulenerkrankungen, zu erkennen und zu behandeln. Eine Trigeminusneuralgie kann z.B. ihre Ursache in der Blockade eines Halswirbelgelenkes, ein nervöser Magen die Ursache in der Blockade eines Rippengelenkes haben.